Informationen aus erster Hand für „staatlich geprüfte Wirtschafter“ in spe
Vechta/Cloppenburg: „Die Volatilität an den Agrarmärkten nimmt zu.“ Das ist für Wolfgang Sabel, geschäftsführender Gesellschafter der Cloppenburger Firma Kaack Terminhandel, klar. Bei einer Exkursion gewährte der Broker Schülern der Einjährigen Fachschule Landwirtschaft (EFL) an der Justus-von-Liebig-Schule (Vechta) Einblicke in Hedge-, Arbitrage- und Spekulationsgeschäfte.
(Wolfgang Sabel (links) informierte die Schüler über den Terminhandel mit Agrarprodukten. Bild: Privat)
Für die Entwicklung von Rohstoffpreisen seien regionale Gegebenheiten immer weniger von Bedeutung, erfuhren die EFLer. So bestimme etwa bei Weizen das Chicago Board of Trade (USA) den Markt, und die Marche a terme des Instruments Financiers (Paris) folge mit Verzögerung. Dem könne sich die hiesige Mischfutterbranche nicht entziehen. Das schlage sich etwa in den derzeitigen Futtermittelpreisen nieder.
Anhand eines Ferkeleinkaufs entwickelten die „staatlich geprüften Wirtschafter“ in spe mit Sabel die Strategie zur Preisabsicherung eines Mastschweine-Durchgangs. Es ging darum, mittels der Warenterminbörse Eurex (Frankfurt) den Verkauf der Mastschweine mit Blick auf den Unternehmergewinn beim Aufstallen der Ferkel abzusichern. Zudem wurde eine Preisabsicherungsstrategie für den Anbau von Speisekartoffeln simuliert, und die Schüler erhielten Überblicke über die Raps- und Soja-Märkte.
Anhand dieser Beispiele empfahl Sabel eine gewinn- oder deckungsbeitragsorientierte Absicherung unter Berücksichtigung von Saisonschwankungen. Je höher der abzusichernde Deckungsbeitrag sei, desto mehr empfahl der Experte eine Absicherung über die Warenterminbörse. Es empfehle sich etwa eine Bandbreite von 30 bis 90 Prozent der Produktion.
Mehr Informationen auch unter www.bbs-vechta.de