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Futures Trading Pits werden eingestellt, die Handelszeit wird um 5 Minuten verlängert!

Pressemeldung vom 09.12.2015 14:01 Uhr von Wolfgang Sabel

Die Kaack Terminhandel GmbH informiert alle ihre Kunden, dass die CME Group ihren Futures Handel verlängert, nachdem die meisten Parkettbörsen für den Futures Handel (Futures Pits) - nach nun bereits 124 Jahren - am 2. Juli eingestellt werden. Hiervon sind insbesondere auch Agrarprodukte wie Weizen und Sojabohnen betroffen. Grund für die Einstellung der Futures Pits  ist das massiv gesunkene Handelsvolumen seit 2008 (75%). Dieses Jahr wurde lediglich noch 1% des gesamten Futures Handelsvolumens über den Parketthandel abgewickelt.

Ab 6. Juli wird der Marktbetreiber die Handelszeit um fünf Minuten verlängern. Getreide und Ölsaaten-Futures können dann bis 1:20 p.m. CDT (1820 GMT)  gehandelt werden (ursprünglich bis 1:15 p.m.). Diese Veränderung wird die Handelszeit der Futures in Einklang mit dem Parketthandel für den Getreide Optionshandel (der Parketthandel für Optionen wird im Gegensatz zu den Futures fortgesetzt) bringen.

Kurze Information zu einem Trading Pit:

Bei einem Pit handelt es sich um eine erhöhte achteckige Plattform, auf der der Präsenzhandel (Open Outcry oder auch Zurufhandel genannt) des Chicago Board of Trade (CBoT) stattfindet. Präsenzhandel bedeutet, dass die Handelnden Personen - wie insbesondere Börsenmakler und Trader - persönlich anwesend sind. Sie treffen sich zu bestimmten Zeiten an einem festgelegten Ort, in diesem Fall in einem Trading Pit. In jedem gesonderten Pit – in dem sich Händler und Broker treffen, um die jeweiligen Optionen oder Futures zu handeln – wird ein einzelner Kontrakt gehandelt. Trading Pits dienen dazu, die Sichtbarkeit zu verbessern. Die Broker zeigen ihre Brokerage-Verknüpfungen durch ihre Mantelfarben und Abzeichen. Sogenannte Clerks nehmen Bestellungen per Telefon oder per Computer von Kunden entgegen. Sodann werden diese Orders von Läufern an die Broker weitergereicht. Die Broker führen nun die Aufträge aus.

Vielen Lesern dieses Textes sind sicherlich auch die Bilder aus dem Fernsehen bekannt, bei denen die Börsenhändler wild gestikulieren und laut schreiend durch den Handelssaal rufen. Das treiben wirkt für die Zuschauer oftmals sehr hektisch, laut und chaotisch, aber auch bunt und interessant. Gleichwohl es ausgesprochen konfus und ungeregelt zuzugehen scheint, halten die Händler aber genaue Regeln zum Kauf bzw. Verkauf ein. Beispielsweise verständigen sie sich über verschiedene Handzeichen. Dies wird deshalb gemacht, um sich besser über das gesamte Pit hinweg verständigen zu können. Ein Kaufsignal wäre beispielsweise gegeben, wenn ein Trader seinen Handrücken den anderen Händlern entgegen zeigt. Vice Versa ist ein Verkaufssignal gegeben, wenn ein Händler den anderen Händlern die Handflächen entgegengestreckt. Gleichzeitig zu den jeweiligen Handzeichen wird der Preis laut zugerufen. Wenn der Verkäufer mit dem Preis einverstanden ist, erwidert er „sold“. Zusätzlich schreiben sich beide Trader die Händlernummer des jeweils anderen auf, wodurch der Handel komplett abgeschlossen ist. Hierbei handelt es sich auch um eine doppelte Buchführung. Die Kurse werden sodann von Angestellten der Börse in der Mitte des Pits notiert. Diese sind in der Mitte platziert, weil dort die Akustik am besten ist.

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