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WASDE-Report September 2025: Überraschende Prognosen für die US-Ernten von Mais und Sojabohnen

Artikel vom  11.09.2025 11:59 Uhr von Steffen Bach

Das USDA hat Korrekturen bei den Anbauflächen bei Mais und Sojabohnen in den USA vorgenommen. Die globalen Weizenendbestände wachsen stärker an als erwartet.

Der monatliche Bericht des UASDA zu Angebot und Nachfrage hat im Vergleich zum August einige unerwartete Änderungen gebracht. Die globalen Endbestände für Weizen wurden überraschend deutlich auf 264,06 Millionen Tonnen angehoben und würden sich damit nach einem jahrelangen Abbau erstmals wieder leicht erholen. Grund ist eine massive Anhebung der globalen Produktion von 806,9 Millionen Tonnen auf einen neuen Rekordwert von 816,2 Millionen Tonnen. Höher geschätzt werden dabei die Ernten in der EU, Australien, Kanada, Russland und der Ukraine.

Bei Mais und Sojabohnen schaute die Händler vor allem auf die Bilanzen in den USA. Die Anbauflächen für beide Kulturen wurden höher angegeben als im August, was sich auf die Produktion auswirkte. Die Prognose für den durchschnittlichen Maisertrag wurde im Vergleich zum August von 188,8 auf 186,7 Bushel pro Acre gesenkt. Dennoch kommt es wegen der größeren Fläche zu einem leichten Plus bei der Produktion, während Analysten mit einer Kürzung gerechnet hatten.

Die selbe Situation zeigt sich bei Sojabohnen, wo das USDA die Ertragsprognose nur minimal von 53,6 auf 53,5 bpa senkte, was angesichts der größeren Fläche zu einem Zuwachs bei der Produktion führte. Auch hier hatten Analysten mit einer geringfügigen Kürzung der Erntemenge gerechnet.

Insgesamt ist der WASDE-Report vor allem beim Weizen bärisch. Kurzfristig ist kein Spielraum für steigende Preise in Sicht, eher muss mit einem weiteren Rückgang der Börsenkurse gerechnet werden.

Bei Mais und Sojabohnen bleiben die Zweifel an den hohen Ertragsprognosen des USDA bestehen. Entscheidend wird hier sein, wie sich die Druschergebnisse und die Exporte der USA in den kommenden Wochen entwickeln. Angesichts des deutlich größeren Weizenangebots könnte die Maisnachfrage leiden.

Globale Endbestände 2025/26 in Millionen Tonnen:

  Weizen Mais Sojabohnen

Durchschnitt der Markterwartung

261,13

281,63

124,77

Obere Ende der Markterwartung

264,00

287,63

127,00

Untere Ende der Markterwartung

258,40

278,00

122,90

USDA Schätzung August 2025

260,08

282,54

124,90

USDA Schätzung September 2025

264,06

281,40

123,99

US-Endbestände 2025/26 in Milliarden Bushel:

  Weizen Mais Sojabohnen
Durchschnitt der Markterwartung

0,865

2,011

0,288

Obere Ende der Markterwartung

0,905

2,344

0,330

Untere Ende der Markterwartung

0,836

1,784

0,223

USDA Schätzung August 2025

0,869

2,117

0,290

USDA Schätzung September 2025

0,844

2,110

0,300

US-Produktion Weizen, Mais, Sojabohnen 2025/26 in Milliarden Bushel:

 

Mais

Sojabohnen

Durchschnitt der Markterwartung

16,516

4,272

Obere Ende der Markterwartung

16,764

4,347

Untere Ende der Markterwartung

16,204

4,205

USDA Schätzung August 2025

16,742

4,292

USDA Schätzung September 2025

16,814

4,301

Die wichtigsten Produktionsschätzungen 2025/26 in Millionen Tonnen:

(in Klammern Schätzungen aus dem Juni-WASDE. Alle Angaben ohne Gewähr)

  Weizen-Produktion Mais-Produktion Sojabohnen-Produktion
Welt

816.20 (806,09)

1286,58 (1.288,58)

425,87 (426,39)

EU

140,10 (138,25)

55,30 (58,00)

 
China

140,00 (140,00)

295,00 (295,00)

21,00 (21,00)

USA

52,45 (52,45)

427,11 (425,26)

117,05 (116,82)

Indien

117,51 (117,51)

   
Russland

85,00 (83,50)

14,10 (15,00)

 
Kanada

36,00 (35,00)

15,55 (15,30)

 
Australien

34,50 (31,00)

   
Ukraine

23,00 (22,00)

32,00 (32,00)

 
Argentinien

19,50 (19,70)

53,00 (53,00)

48,50 (48,50)

Kasachstan

16,00 (15,50)

   
Brasilien

7,50 (7,50)

131,00 (131,00)

175,00 (175,00)

Südafrika  

16,50 (16,50)

 
Paraguay    

11,00 (11,00)

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