WASDE-Report: Überraschend starke Senkung der Maisendbestände in den USA
Die globale Maisbilanz ist enger als noch vor einigen Monaten erwartet worden war. Einige Änderungen nimmt das USDA auch bei den Zahlen für den Weizenmarkt in der EU vor.
Das USDA hat in dem am Dienstagabend veröffentlichte WASDE-Report einige Änderungen in der Maisbilanz der USA für das Wirtschaftsjahr 2024/25 vorgenommen, die von Analysten in diesem Umfang nicht erwartet worden waren. Am stärksten fiel die Anhebung der US-Exportprognose aus. Die Experten im USDA erwarten nun, dass die USA in der laufenden Saison 62,87 Mio t Mais exportieren werden, das sind 3,8 Mio t mehr als im November-WASDE angenommen wurde und es sind rund 4,5 Mio t mehr als im Vorjahr. Wegen der starken Nachfrage der Bioethanolhersteller wurde der Inlandsverbrauch um rund 1,3 Mio t auf 323 Mio t erhöht. Unverändert blieben die Werte zu den Anfangsbeständen und zur US-Produktion, sodass die Maisendbestände in den USA nun bei 44,15 Mio t erwartet werden, das sind 5,1 Mio t weniger als im November-WASDE und über 9 Mio t weniger als noch im Sommer erwartet worden war. Die führt dazu, dass die Endbestände in den USA im Jahresvergleich nun um etwas mehr als eine halbe Million Tonnen abschmelzen, nachdem vor einigen Monaten noch mit einem deutlichen Anwachsen gerechnet worden war.
Die Änderungen in den USA wirken sich auch auf die globale Maisbilanz aus. Die globalen Endbestände 2024/25 erwartet das USDA nun bei 296,4 Mio t, das sind fast 8 Mio t weniger als vor einem Monat. Die Erwartungen der Analysten lagen in einer Bandbreite von einer Anhebung auf 305,33 Mio t bis zu einer Kürzung auf 302 Mio t und damit durchweg höher als die USDA-Zahl.
Änderungen gab es auch bei den Zahlen der EU. Die EU-Maisproduktion wurde um 800.000t auf 58 Mio t herabgesetzt, der Verbrauch um 600.000t auf 75,7 Mio t erhöht. Bei den Importen gab es im Vergleich zum November einen Zuschlag um 500.000t auf 19,5 Mio t. Die EU-Endbestände schrumpfen im Monatsvergleich um 300.000t auf 6,5 Mio t. Die Produktionsprognosen für Argentinien (51 Mio t) und Brasilien (127 Mio t) blieben unverändert. Die Erntemenge der Ukraine wurde um 300.000t auf 26,5 Mio t angehoben. Neben der EU werden vom USDA auch in China und Mexiko größere Maisimporte erwartet.
Beim Weizen waren die Änderungen auf globaler Ebene marginal. Einige Anpassungen gab es im Vergleich zum November-Bericht aber in der EU-Bilanz. Bei den Anfangsbestände 2024/25 gibt es eine Anhebung um rund 800.000t auf 15,5 Mio t, die Erntemenge wurde um 1,3 Mio t auf 121,3 Mio t gesenkt, die Exportprognose um 1 Mio t auf 29 Mio t gekürzt und die Endbestände wurden um rund 500.000t auf 10,6 Mio t angehoben. Die Exportprognose für Russland liegt nun bei 47 Mio t, das sind 1 Mio t weniger als im November und 8,5 Mio t weniger als im Vorjahr. Die kleineren Lieferungen aus Russland und der EU werden durch Anhebungen der Exportprognosen für die USA und die Ukraine teilweise ausgeglichen.
Noch geringer als beim Weizen waren im Monatsvergleich die Änderungen bei den Sojabohnen. Die Zahlen für die USA waren im Vergleich zum November identisch. Global bleibt die Bilanz schwer, denn die weltweite Produktion steigt im Jahresvergleich um über 32 Mio t auf 427,1 Mio t. Die Endbestände schwellen im Jahresvergleich um knapp 20 Mio t auf 131,9 Mio t an.
USDA Globale Endbestände 2024/25 (Millionen Tonnen)
Weizen | Mais | Sojabohnen | |
---|---|---|---|
Durchschnitt der Markterwartung | 257,68 |
303,57 |
132,45 |
Obere Ende der Markterwartung | 260,00 |
305,33 |
134,71 |
Untere Ende der Markterwartung | 255,50 |
302,00 |
130,90 |
USDA Schätzung November 2024 |
257,57 |
304,14 |
131,74 |
USDA Schätzung Dezember 2024 |
257,88 |
296,44 |
131,87 |
USDA US-Endbestände 2024/25 (Milliarden bushel)
Weizen | Mais | Sojabohnen | |
---|---|---|---|
Durchschnitt der Markterwartung | 0,814 |
1,906 |
0,469 |
Obere Ende der Markterwartung | 0,830 |
1.938 |
0,486 |
Untere Ende der Markterwartung | 0,787 |
1,863 |
0,430 |
USDA Schätzung November 2024 |
0,815 |
1,938 |
0,470 |
USDA Schätzung Dezember 2024 |
0,795 |
1,738 |
0,470 |
Südamerikanische Produktion in Mio t
USDA November 2024 |
Durchschnittliche Analystenerwartung | Oberes Ende der Analystenerwartungen | Unteres Ende der Analystenerwartungen | Schätzung USDA Dezember 2024 |
|
---|---|---|---|---|---|
Soja (Argentinien) |
51,00 |
51,35 |
54,00 |
51,00 |
52,00 |
Mais (Argentinien) |
51,00 |
50,86 |
51,50 |
49,50 |
51,00 |
Soja (Brasilien) | 169,00 |
169,30 |
171,00 |
166,20 |
169,00 |
Mais (Brasilien) | 127,00 |
127,09 |
128,30 |
125,00 |
127,00 |