Navigation

USDA-Bericht Juni 20 - Erläuterungen

Artikel vom  15.06.2020 13:45 Uhr von Stephanie Stöver-Cordes
Marktschwankungen

USDA Juni 20 – Erläuterungen

 

Weizen

  • Für die USA vergrößerte sich das Weizenangebot in 20/21 aufgrund höherer Produktionserwartungen und einem leichten Anstieg der Anfangsbestände.
  • Die US-Weizen-Ernte beläuft sich in 20/21 auf 51,05 Mio. t und unter Berücksichtigung der Anfangsbestände sowie der Importe stehen demnach für Verbrauch und Exporte 81,65 Mio. t zur Verfügung, also etwas mehr als im Vormonat geschätzt worden war. Bei unveränderten Verbrauchs- und Exportzahlen fielen die US-Endbestände daher mit 25,18 Mio. t leicht höher aus. Damit erreichen sie dennoch den tiefsten Stand seit 6 Jahren.
  • Auf globaler Ebene steigerte sich das Weizen-Angebot aufgrund höherer Anfangsbestände und einer Aufwärtskorrektur der Produktion. Höhere Ernten werden für Indien und Australien erwartet. Die Zahlen basieren auf einer aktuellen Datenerhebung der dortigen Statistikämter. Für Indien wäre dies eine Ernte auf Rekordniveau und Australien nähert sich nach zwei Jahren Dürre wieder einer Normal-Menge an. Auch für die Türkei und China gab es eine leichte Produktionserhöhung um je 1 Mio. t. Für Europa und die Ukraine mussten dagegen aufgrund von trockenen Witterungsbedingungen weitere Abwärtskorrekturen der Produktionszahlen vorgenommen werden.
  • Die globalen Exporte werden sich leicht auf 188,9 Mio. t erhöhen. Steigerungen gibt es hier aufgrund der höheren australischen Ernte sowie einer Erhöhung der Exportchancen Russlands, da das Exportpotential der Ukraine durch eine geringere Erntemenge kleiner ausfällt, ebenso wie das der EU.
  • Als Resultat der deutlich höheren globalen Produktionsmenge und bei einem nur geringeren Verbrauch steigen die Endbestände im Vergleich zur Vormonatsschätzung um 6 Mio. t auf 316,1 Mio. t. Dennoch sollte beachtet werden, dass sich 51% bzw. 10% dieser Weizenvorräte in den Lagerräumen Chinas bzw. Indiens befinden und daher dem Weltmarkt kaum zur Verfügung stehen.

 

Mais

  • Für die US-Anfangs- und Endbestände 20/21 ergaben sich im Juni-Report des USDA lediglich leichte Erhöhungen. Höhere Anfangsbestände ergaben sich nachdem in 19/20 die Nachfrage am Ethanolmarkt gesunken ist. Dadurch erhöhte sich das Angebot in 20/21 und bei gleichbleibenden Verbrauchszahlen steigen die US-Endbestände 20/21 auf 84,41 Mio. t.
  • Auf globaler Ebene steigt die Maisproduktion auf 1,188 Mrd. t, doch bei einem gleichzeitig höherem Verbrauch von 1.163 Mrd. t fallen die Endbestände im Vergleich zum Vormonat mit 337,9 Mio. t etwas kleiner aus.
  • Die brasilianische Mais-Produktion erhöht sich aufgrund einer größeren Anbaufläche, allerdings begrenzen geringere Ertragserwartungen durch die schwierigen Witterungsbedingungen in einigen Teilen des Landes das Produktionsplus. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Erntemenge in 20/21 um 6 Mio. t auf 107 Mio. t. Die Prognose für Argentiniens Ernte bleibt stabil bei 50 Mio. t.
  • Die ukrainische Produktion steigt im Vergleich zum Vorjahr 3,11 Mio.t auf 39 Mio. t. Für den Export stehen dann 33 Mio. t zur Verfügung und damit 7 Mio. t mehr als in 19/20.

 

Ölsaaten

  • Für die USA ergaben sich für 20/21 höhere Anfangsbestände, steigende Verarbeitungszahlen und eine Abwärtskorrektur der Endbestände. Die höheren Bestände aus dem Jahr 19/20 ergaben sich durch die deutlich schwächeren US-Exportzahlen, die unter der Konkurrenz aus Südamerika zu leiden hatten.
  • Die globalen Endbestände wurden um 2,1 Mio. t auf 96,3 Mio. t reduziert. Als Grund werden die geringeren Anfangsbestände genannt. Diese resultierten aus höheren Exportzahlen in 19/20 für Argentinien und Brasilien, die durch den größeren Importbedarf Chinas verursacht worden waren.
  • Höhere Erntemengen im Vergleich zum Vorjahr wurden für Südamerika genannt. Argentiniens Ernte steigt um 3,5 Mio. t und in Brasilien wird mit 131 Mio. t gerechnet (7 Mio. t mehr als 19/20). Diese Mengen blieben jedoch unverändert zum Vormonatsbericht. Dennoch wurden die Endbestände für beide Länder nach unten korrigiert, bedingt durch geringeren Anfangsbestände. Die Exportmengen 20/21 sinken ebenfalls für beide Länder auf 6,5 Mio. t für Argentinien (Vorjahr: 9 Mio. t) und 83 Mio. t (Vorjahr: 85 Mio. t) für Brasilien.
  • Die EU-Rapsproduktion wurde um 0,2 Mio. t auf 16,8 Mio. t gesenkt. Ausschlaggebend waren Ertragseinschränkungen in Deutschland. Für einen Ausgleich müssen die Importe sorgen, die auf 6 Mio. t ansteigen, nach 5,8 Mio. t in 19/20 und 4,2 Mio. t in 18/19. Die EU-Endbestände werden auf 468.000 t fallen, nach 668.000 t im Mai-Bericht bzw. 788.000 t im Vorjahr.
  • Allerdings bleibt die globale Produktionserwartung unverändert zum Vormonat bei 70,79 Mio. t, denn für Australien wird mit einer höheren Erntemenge gerechnet, die die EU-Verluste ausgleichen könnten. Die Weltendbestände fallen auf 6,88 Mio. t.

 

Quelle: USDA, alle Angaben ohne Gewähr!

Zurück