Schweine: Fakten zur Afrikanischen Schweinepest
Rückt die Afrikanische Schweinepest tatsächlich näher? Die Experten vom Laves veröffentlichen den aktuellen Stand der Dinge
Wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit kürzlich mitteilte, breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in den Wildschweinbeständen in einzelnen Regionen in Osteuropa (Polen, Baltikum, Moldawien, Rumänien, Tschechien) immer weiter aus. Mittlerweile erfolgte der Nachweis auch in dortigen Hausschweinbeständen. Aktuell sind außerhalb Europas folgende Länder betroffen: Weißrussland, Russische Föderation, Ukraine, Georgien, Armenien, Aserbeidschan und einige afrikanische Staaten. Innerhalb Europas wurde das Virus auch auf der italienischen Insel Sardinien festgestellt.
Polen: Stand 09.01.2018 wurden in der Provinz Masowien 170 Wildschweine mit ASP gefunden und die Ausbreitung erfolgt von dort aus flächenhaft. Mittlerweile sind 3 Landkreise betroffen. Mitte November erfolgte ein Nachweis in der russischen Provinz Kaliningrad und von dort aus verbreitete sich das Virus auch auf die polnischen Grenzbereiche. Damit ist, laut Laves, ein weiterer Infektionsherd mit dem Potential für eine westliche Ausbreitung entstanden.
Tschechien: Der erste Virus-Fall wurde bereits im Juni des letzten Jahres gemeldet. Zwei tot aufgefundene Wildschweine nahe der Stadt Zlin waren ASP-positiv. Es wird vermutet, dass die Infektion durch Speiseabfälle aus der Ukraine eingeschleppt worden waren. Zwischenzeitlich wurden außerhalb der eingezäunten Sicherheits-Zone bis zum 2.1.18 6 weitere befallene Wildschweine gefunden. In dem Kerngebiet um Zlin wurden bisher 184 verendete ASP Wildschweine gefunden, 15 infizierte wurden erlegt. In den umgebenden Gebieten wurde die Jagd intensiviert und keine weiteren Wildschweine mit ASP-Infektion gefunden. Ebenfalls gibt es noch kein Ausbruch in tschechischen Hausschweinebeständen.
Rumänien: Ende Juli 2017 wurde das Virus in einem Hausschweinbestand festgestellt. Ebenso in einem Kleinstbetrieb in der Nachbarschaft.
Der Befall von Wildschweinpopulationen gilt derzeit als ernsthaftes Problem. Laut ADNS (Animal Disease Notification System) der Europäischen Kommission wurde das Virus im Zeitraum vom 01.01.2018 – 08.01.2018 27x in Lettland, 33x in Polen sowie 45x in Litauen nachgewiesen.
Ein tödliches Virus
Wie das Laves erörtert, führt die Infektion mit dem ASP-Virus zu schweren Erkrankungen und verläuft fast immer tödlich. Ein Ausbruch in Deutschland hätte schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Wild- und Hausschweine sowie für die Landwirtschaft. Zum Glück im Unglück besteht jedoch keine Ansteckungsgefahr für Hunde und Menschen.
Quelle: www.tierseucheninfo.niedersachsen.de