Navigation

MARS-Report April 22

Artikel vom  27.04.2022 10:19 Uhr von Michael Vosding

Im jüngsten MARS-Bulletin nahm die EU-Kommission Stellung zur Entwicklung der Feldbestände in Europa. Sie weist jedoch auch darauf hin, dass die Prognosen zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison auf historischen Trends beruht. Im nördlichen und nordwestlichen Teil des Kontinents waren die Wetterbedingungen sowohl für das Wintergetreide als auch die Aussaat des Sommergetreides ausreichend bis ordentlich, lediglich in Teilen des Südens waren diese unzureichend. Das führte in diesen Regionen zu Abschlägen bei den Ertragserwartungen und wirkte sich auf die durchschnittlichen Erträge aus.

Unterm Strich erwartet man für die gesamte Union im Vergleich zu den Erwartungen vor einem Monat einen Rückgang der durchschnittlichen Getreideerträge von 5,67 t/ha auf 5,63 t/ha. Sowohl bei Weizen als auch bei Gerste, Triticale und auch Raps wird die Ausbeute jeweils rund 1% niedriger erwartet als noch im März-Report. Lediglich beim Mais gibt es keine Veränderungen. Allerdings fällt auf, dass die Ertragserwartungen für alle betrachteten Feldfrüchte trotz Abstufung immer noch über dem 5-Jahresschnitt liegen würden.

Kalte Wetterbedingungen Anfang April von Spanien bis hin zum Baltikum waren zunächst Besorgniserregend. An den kältesten Tagen wurden in Spanien, Frankreich und Deutschland bis -8% erreicht. Allerdings stellten sich die Auswirkungen aufs Getreide als überschaubar heraus und auch beim Raps wurde die Ertragsentwicklung nur leicht beeinflusst.

Auch im kommenden Monat sind die Wetteraussichten von Norddeutschland bis zum Baltikum noch kühl mit Temperaturen von -2 bis -4 Grad. Im Südosten wird es hingegen wärmer als normal. Die Niederschlagsprognosen zeigen kurzfristig einen eher trockenen Ausblick. Für den Gesamten Kontinent lautet die Erwartung für die nächsten 3 Monate „wärmer als normal“ mit dem Zusatz „trockener als normal“ für den Süden.  

Für Deutschland sieht man weiter gute bis sehr gute Bedingungen für die Bestände. Der März in Deutschland gehörte zu den wärmsten und trockensten Monaten seit Beginn der eigenen Aufzeichnungen. Der April wiederum zeigte sich von seiner launischen Seite. Temperaturen unter normal zu Beginn des Monats und Temperaturen über normal dominierten die zweite Dekade des Monats. Die Niederschläge waren unter dem Durchschnitt und konzentrierten sich hauptsächlich auf die ersten zehn Tage des Monats April. Das größte Regendefizit war in Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu beobachten. Teilweise kam weniger als 50% des Durchschnitts an Regen.

Dennoch befinden sich die Bestände in einem guten Zustand. Die Kältewelle am Ende des März und Anfang April fügten keinen Schaden zu. Die Bodenfeuchte hält sich trotz der trockenen Bedingungen noch im Durchschnittsbereich, da die Pflanzen noch keinen hohen Bedarf an Wasser haben. Die Feldarbeiten laufen normal an. Die Maisaussaat verzögert sich etwas durch ungünstige Wetterbedingungen. Dagegen laufen die Aussaat von Zuckerrüben und Kartoffeln planmässig.

Hier können Sie den ausführlichen Report lesen.

Zurück