MARS Prognosedienst November 2018
MARS-Prognosedienst November 2018
Wintergetreide: Schwieriger Start auf trockenen Böden
- Immer noch herrscht in Teilen Europas ungewöhnlich trockene und warme Witterung vor, die die Erntearbeiten z.B. von Mais begünstigt hat, aber der jungen Aussaat einen schwierigen Start bietet.
- Besonders von der Trockenheit betroffen sind Teile von Deutschland, Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Tschechische Republik, Österreich und Slowakei
- Folgen der Trockenheit sind geringe Auflauf-Raten, schlechte Pflanzenentwicklung und lückenhafte Bestände
- Während manche Winterweizen-Flächen noch nachgesät werden können, hat sich das Aussaatfenster beim Raps schon geschlossen
- Deutlich Reduzierungen der Rapsfläche werden für Deutschland, Polen und die Tschechische Republik erwartet
- Zuckerrübenernte ist noch nicht abgeschlossen und erweist sich teilweise als problematisch durch harte feste Böden. Nun bleibt die Hoffnung der Anbauer, vor Frost und Schnee zu einem Ende zu kommen
Aussaat des Wintergetreides
- Gute Startbedingungen wurden im Vereinigten Königreich, Irland, Skandinavien und den Baltik-Staaten verzeichnet
- In Deutschland wurden zum Teil deutliche Auswirkungen erkennbar. Der Wassermangel hindert die Pflanzen an der nötigen Nährstoffaufnahme. Doch vereinzelt ist eine Neuansaat noch möglich, wenn auch nicht optimal.
- In den Benelux-Staaten, Frankreich, Polen und der Ukraine verlief die Aussaat relativ problemlos. Lediglich vereinzelt gibt es Flächen auf denen nur lückenhafte Bestände heranwachsen. Allerdings konnten sich die früh gesäten Flächen gut entwickeln und sind nun dem Wintereinbruch gewappnet
- Einen schwierigen Start hatten die Bestände in Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Hier ist eine Neuansaat auch nicht mehr möglich, sodass nun das Winterwetter einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung haben wird.
- Noch nicht abgeschlossen ist die Aussaat in Slowenien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Australien und der Slowakei. Auch hier beeinträchtigt die Trockenheit die Feldarbeiten. Allerdings erhielten Teile Sloweniens und Kroatiens bereits ein „Zuviel“ an Regen, sodass sogar mit Krankheitsdruck und Pilzbefall gerechnet werden muss
- In Spanien und Portugal versorgten Niederschläge bereits Ende Oktober den Boden mit ausreichender Feuchtigkeit. Die Feldarbeiten konnten zügig voranschreiten und die Pflanzen in guten Bedingungen auflaufen
- In Griechenland verzögern trockene Witterungsbedingungen die Aussaat. Doch aufgrund der milden Temperaturen ist auch ein späterer Zeitpunkt bis Dezember noch unproblematisch
- Ohne Probleme verlief die Aussaat in Marokko, Algerien und Tunesien. Die Bestände entwickeln sich gut und so ist im Vergleich zu Durchschnittsjahren mittlerweile ein Wachstumsvorsprung von ca. 10 Tagen zu erkennen
Raps
- Im Herbst herrschten in Europa überwiegend warme Temperaturen. Davon könnten die jungen Pflanzen grundsätzlich profitieren. Problematisch wird es jedoch, wenn gleichzeitig der Regen fehlt.
- Ausreichend Regen fiel in Polen und die Bestände konnten sich gut und schnell entwickeln. Vielleicht sogar zu gut, denn mancherorts mussten bereits Wachstumsregler eingesetzt werden, um die Winterfestigkeit nicht zu gefährden
- Unproblematisch erwies sich die Aussaat und das Auflaufen der Bestände im Vereinigten Königreich und Irland
- Ein durchschnittlicher Entwicklungsstand ist in Frankreich festzustellen, aber aufgrund der Trockenheit wurden im Osten des Landes Umbrüche und Neuansaaten mit Wintergetreide nötig
- Die Bestände in Deutschland haben unter extremer Trockenheit zu leiden, sodass die Anbaufläche unter 1 Mio. ha fallen könnte (-20% zum Vorjahr).
- Viele Bestände in Ungarn, Rumänien und Bulgarien sind unterentwickelt und lückenhaft
- Gute Entwicklung in Skandinavien und den Baltik-Staaten
Quelle: MARS Bulletin Vol.26 No.11