MARS Prognosedienst Juni 2018
Hitze und Trockenheit senken Ertragserwartungen
Die Experten der EU senkten erneut die Prognosen für die Ertragserwartungen des gesamten Wintergetreides, Körnermais und Sonnenblumen. Ausschlaggebend für diese Abwärtskorrektur waren die Witterungsumstände der vergangenen Wochen, insbesondere die warmen, trockenen Bedingungen in Zentral-, Nord- und Ost-Europa. Die Temperaturen lagen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt über 4 Grad Celsius. Ein besonderes Ausmaß nahm die Hitzewelle im Norden Deutschlands, Dänemark, Norwegen und Schweden an. Die Trockenheit belastete die Pflanzen während der Blüte, des Ährenschiebens sowie der Kornfüllungsphase. Ein signifikanter Regenmangel wurde darüber hinaus in der Ukraine und Süd-Russland festgestellt. Noch blieben die Ertragseinschränkungen moderat, doch nun wird dringend auf Regen gewartet.
Für das Sommergetreide zeigten sich in Schweden, Dänemark, Polen, Lettland, Estland sowie in Finnland schwierige Bedingungen.
Dagegen verursachte in Teilen Italiens und in Frankreich zu viel Regen einen erhöhten Krankheitsdruck. In Frankreich bereitet insbesondere ein sich ausbreitender Fusarium-Befall Sorgen. In Spanien und der Türkei führte auskömmlicher Regen zu einer überwiegend guten Entwicklung der Getreidebestände.
Aktuelle Ertragsschätzungen in t/ha (2017):
Gesamt-Weizen:
- Europa: 5,79 (5,85)
- Deutschland: 7,74 (7,64)
Weich-Weizen
- Europa: 6,04 (6,11)
- Deutschland: 7,75 (7,66)
Raps
- Europa: 3,05 (3,29)
- Deutschland: 3,22 (3,27)
Körnermais
- Europa: 7,35 (7,85)
- Deutschland: 10,1 (10,5)
Quelle: JRC MARS Bulletin