Internationaler Getreiderat August 2019
In der vergangenen Woche veröffentlichte der Internationale Getreiderat seine aktuellen Prognosen für die globale Versorgungslage am Getreidemarkt.
Die Gesamt-Produktion für das Wirtschaftsjahr 2019/20 wurde im Vergleich zum Vormonatsbericht um 11 Mio. t auf 2,159 Mrd. t angehoben. Als Hauptursache wird hier die höhere US-Maisernte zugrunde gelegt, die mit 342 Mio. t die Vorjahresmenge um 7% unterschreiten wird. Allerdings sind diese Zahlen mit Unsicherheit behaftet, denn viele Marktteilnehmer erwarten immer noch, dass eine Abwärtskorrektur der US-Anbaufläche und damit eine entsprechend geringere Produktion im nächsten USDA-Bericht erfolgen werden. Doch bereits mit den aktuellen Zahlen fallen die Endbestände mit 598 Mio. t auf ein 4-Jahres-Tief.
Globale Endbestände für Mais und Weizen nach oben korrigiert
Insgesamt wird die weltweite Maisernte auf 1,1 Mrd. t geschätzt. Das entspricht einem Plus von 8 Mio. t zum Vormonat. Bei einem gleichzeitig geringeren Verbrauch von 1,139 Mrd. t werden die Endbestände auf 284 Mio. t ansteigen. Das wären 11 Mio. t mehr als im vergangenen Monat, aber immerhin 40 Mio. t weniger als im Vorjahr.
Komfortabler zeigt sich die Versorgung mit Weizen. Die Experten erwarten, dass sich die globale Weizenproduktion auf 764 Mio. t und damit um 1 Mio. t zum Vormonat erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Plus von über 31 Mio. t. Bei einem Verbrauch von 758 Mio. t wachsen die Endbestände demnach auf 271 Mio. t an. Das entspricht einem Plus von 6 Mio. t zum vergangenen Wirtschaftsjahr und würde ein Rekordniveau bedeuten.
Weniger Bohnen erwartet
Eine Absenkung der Endbestände wird bei den Sojabohnen erwartet. Im vergangenen Wirtschaftsjahr hat die hohe Produktion von 363 Mio. t zu Endbeständen in Höhe von 55 Mio. t geführt. Im aktuellen Jahr wird jedoch aufgrund einer kleineren US-Anbaufläche und geringeren Erträgen nur eine Erntemenge von 344 Mio. t prognostiziert. Bei einem Verbrauch 358 Mio. t würde sich dann noch ein globaler Endbestand von 41 Mio. t ergeben. Diese Tatsache verhalf den Rapskurse zunächst zu ein wenig Stabilität. Doch die Unsicherheit bezüglich der Handelskrise kann immer noch für Überraschungen sorgen.
IGC Aug 19 | Produktion Mio. t | Verbrauch Mio. t | Endbestände Mio. t |
Gesamt | 2.159 | 2.186 | 598 |
Weizen | 764 | 758 | 271 |
Mais | 1.100 | 1.139 | 284 |
Soja | 344 | 358 | 41 |
Quelle: International Grains Council, Grain Market Report, alle Angaben ohne Gewähr!