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Gute Nachrichten für Milcherzeuger: Flüssigmilchkontrakt in Aussicht

Artikel vom  22.09.2017 12:26 Uhr

Die EEX in Leipzig entwickelt einen neuen Flüssigmilchkontrakt, der im ersten Halbjahr 2018 durchstarten soll. Damit könnte die Forderung vieler Erzeuger endlich Realität werden.

Lange von Erzeugern gewünscht und nun zum Greifen nahe ist ein Flüssigmilchkontrakt, der von der EEX in Leipzig entwickelt und im ersten Halbjahr 2018 an den Start gebracht werden soll. Mit diesem Kontrakt wird den Marktteilnehmern ein Instrument an die Hand gegeben, das eine Absicherung des Rohmilchpreises möglich macht. Die Kontraktmenge umfasst 25.000 kg und wird anhand eines Börsenindex, der von der EEX entwickelt wird und das Kassapreisniveau widerspiegeln soll (ähnlich wie bei den Kartoffel-Kontrakten), in bar ausgeglichen und abgerechnet. Für die Einführung des Kontraktes fehlt nun noch die Zustimmung des Börsenrates.

Synthetische Absicherung über Butter- und Magermilchkontrakte bereits heute möglich

Bereits heute können Milchpreise über die Warenterminbörse abgesichert werden. Auf Grundlage der lagerfähigen Produkte wie Magermilchpulver und Butter lässt sich mit einem Verhältnis von 2:1  die sogenannte Börsenmilch abbilden. Der absicherbare Börsenmilchwert kann aus den Schlusskursen dieser Kontrakte ermittelt werden. Für viele Milcherzeuger war dieses Vorgehen jedoch zu abstrakt und die Umrechnung der Kontrakte auf einen Milchwert schien zu kompliziert und nicht unbedingt nachvollziehbar. Zudem ist auch die Größe der Kontrakte nicht für jeden Erzeuger zu erreichen, ohne mit einer Teilmenge in die Spekulation abzudriften. Die Mindestabsicherungsmenge belief sich bisher auf 100.000 kg. Bei einer Absicherungsquote von 50% wäre somit eine Betriebsgröße von ca. 300 Milchkühen erforderlich. Dennoch wurden auch diese Kontrakte bereits häufig von den Marktteilnehmern genutzt und die Liquidität an der Börse stieg stetig an.

Flüssigmilchkontrakt als neues Instrument des Risikomanagements  für Erzeuger interessant

Mit dem neuen Flüssigmilchkontrakt könnte nun ein Instrument geschaffen werden, das einen weiteren Kundenstamm bedienen kann. Sowohl Milcherzeuger mit einer Herdengröße ab ca. 75 Kühen sowie Molkereien, deren Produktion nicht auf Magermilchpulver und Butter ausgerichtet ist, könnten mit diesem Kontrakt ihr Risikomanagement weiter ausbauen. Zu beachten bleibt hierbei wie bei allen Preisabsicherungsgeschäften, dass die Basis ermittelt werden muss (Auszahlungspreis – Börsenindex) um ein Absicherungsergebnis zu erhalten, dass eine sichere Kalkulationsgrundlage schafft.

Quelle: EEX

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