EU: Die EU-Milchpreise steigen weiter
EU: Die EU-Milchpreise steigen weiter
Anfang Oktober veröffentlichte der niederländische Bauernverband die Erzeugerpreise für August. Noch ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen.
Auch wenn sich aktuell die Stimmung an der Börse leicht eintrübt, gibt es über die Erzeugerpreise noch Positives zu berichten. Laut neuesten Meldungen des niederländischen Bauernverbandes LTO kletterten die Preise für Rohmilch im Durchschnitt auf 36,03 ct/kg und überschritten damit den Vormonatspreis um 0,7 ct/kg. Gegenüber dem Vorjahr entspricht diese einem Plus von knapp 9 ct/kg bzw. 32,5%. Die monatliche Erhebung erfolgt auf Basis der Auszahlungen von 15 großen Verarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß.
Positive Stimmung hält an
Wie aus dem monatlichen Bericht des LTO hervorgeht, erhöhten alle befragten Molkereien im August ihre Milchpreise und auch für die kommenden Monate ist zumeist von einer positiven Tendenz auszugehen. Eine Erhöhung für September stellten die Molkereien DMK (+1 EUR/100 kg), Hochwald (+2 EUR/100 kg) und die französische Lactalis (+1 EUR/100 kg) in Aussicht. Eine Erhöhung über die kommenden zwei Monate ist bei Arla (+1,0, + 0,7), Friesland Campina (+1,9, +1,2) und Dairy Crest (+3,8) zu erwarten. Als Ergebnis dieses Anstieges würde das Überschreiten der 40-Cent-Marke bei Friesland Campina erfolgen. Bereits im August wurde dieses Niveau von dem italienischen Unternehmen Granarolo mit 40,71 ct/kg erreicht.
Europas Milchanlieferung steigt
In Europa stieg die Milchanlieferung im Juli bereits das zweite Mal in Folge signifikant um 2%. Insbesondere in Irland, Polen und Italien war ein Anstieg zu verzeichnen. Senkungen erfolgten dagegen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Auch außerhalb Europas z.B. in den USA steigerte sich das Milchaufkommen, während weniger Milch in Argentinien und Neuseeland registriert wurde.
Erzeugerpreise von Butter gestützt
Dass der Anstieg der Erzeugerpreise zum Großteil von der Verwertungsmöglichkeit der Butter profitierte lässt sich gut an der Entwicklung des Kieler Rohstoffwertes, der als Frühindikator der Milchauszahlungspreise dient, ablesen. Er setzt sich aus einem Fettwert und Nichtfettwert zusammen und stieg von August 2016 bis August 2017 um 13,3 ct/kg. Dabei verzeichnete der Nichtfettwert im Jahresvergleich sogar einen Verlust von 0,8 ct/kg. Der Fettwert stieg dagegen um 14,1 ct/kg. Das wirkte sich entsprechend auf die Erzeugerpreise aus. Seit einigen Tagen scheint der Höhenflug der Butter jedoch ein Ende gefunden zu haben. Die 6.000-Euro-Marke wird an der Börse in Leipzig nicht mehr erreicht. Und da auch von Seiten des Magermilchpulvers kaum mit einem Aufschwung zu rechnen ist, könnten die Erzeugerpreise in den kommenden Monaten wieder unter Druck geraten.
Quelle: www.milkprices.nl