Ernteschätzung des DRV
Wie der DRV in seiner aktuellen Pressemeldung bekannt gab, ist in der kommenden Saison mit einer unterdurchschnittlichen Getreideernte in Höhe von 45,4 Mio. t zu rechnen. Auch wenn die Vorjahresmenge noch geringer ausgefallen war, bleibt unterm Strich ein enttäuschendes Ergebnis. Eine Abwärtskorrektur der Vormonatsschätzung folgte aufgrund der geringeren Anbaufläche, die das Statistische Bundesamt zuletzt um ca. 1% senkte.
Regen brachte leichte Erholung nach trockenem Frühjahr
Die Trockenheit des Frühjahrs hat in weiten Teilen ihren Schrecken verloren und kürzlich sorgten Niederschläge für eine Erholung der Bestände, so dass mittlerweile ein guter bis befriedigender Zustand der Kulturen festzustellen ist. Dennoch bleibt der Regen ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung der Pflanzen.
Weizen: Trotz einer fast unveränderten Anbaufläche wird in der kommenden Saison eine um 1,6% kleinere Weizenernte erwartet. Mit geschätzten Erträgen von 77,8 dt/ha könnte sich demnach eine Produktion von 24,99 Mio. t ergeben.
Wintergerste verliert bei relativ konstanten Erträgen in Höhe von 70,3 dt/ha aufgrund der um 3,1% gesunkenen Anbaufläche. Die Erntemenge wird von den Experten auf 8,7 Mio. t geschätzt und entspricht einem Minus von 3,7% zum Vorjahr.
Roggen: Unter einem deutlichen Rückgang der Anbaufläche hat der Roggen zu leiden. Mit einem Minus von 6,4% ergibt sich daraus bei nahezu gleichbleibenden Erträgen von 55,1 dt/ha eine Roggenmenge von 2,96 Mio. t (-7% zum Vorjahr).
Körnermais: Die Anbaufläche fiel um knapp 6% auf 390.000 ha. Schwierige Witterungsbedingungen erschwerten die Aussaat und sorgten für eine Verringerung der Maisfläche. Die geschätzte Maisernte in Höhe von 3,7 Mio. t würde dennoch das enttäuschende Vorjahresergebnis um 2,3% überschreiten.
Raps: Kalte Temperaturen belasteten zuletzt die Rapsbestände, zudem war es in manchen Regionen zu trocken. Aus Sicht des DRV könnte die mangelnde Ausbildung von Seitentrieben zu Ertragseinschränkungen führen. Besonders drastisch zeigt sich die geringere Schätzung mit einem Minus von 34% für das Saarland. Für das gesamte Bundesgebiet korrigierten die Analysten die Erntemenge auf 4,7 Mio. t nach unten, nachdem im Vormonat noch 4,9 Mio. t erwartet worden waren.