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DRV senkt Ernteprognosen für Weizen, Raps und Mais

Artikel vom  16.08.2024 14:41 Uhr von Steffen Bach

Kurz vor dem Abschluss einer enttäuschenden Getreideernte zieht der Raiffeisenverband eine vorläufige Bilanz. Politische Entscheidungen werden als ein Grund für den Rückgang der Produktion gesehen.

Die deutsche Weizenproduktion 2024 wird in diesem Jahr voraussichtlich um 12,8% auf 18,76 Mio t sinken, teilte der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) heute mit. Im Juni war der Verband mit einer Prognose von 20,2 Mio t noch deutlich optimistischer. Die Ernte ist damit die schlechteste seit dem Dürrejahr 2018. Bei der gesamten Getreideernte rechnet der DRV im Vergleich zum Vorjahr mit einem Rückgang um 8,2% auf 39,12 Mio t. Die Winterrapsernte 2024 wird nach Schätzung des Verbandes voraussichtlich um 13,9% auf 3,64 Mio t zurückgehen. Auch das ist spürbar weniger als die im Juli erwarteten 3,81 Mio t.

Die Wintergerstenernte wird gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 8,7% auf 8,74 Mio t zurückgehen. Auch hier erfolgte gegenüber dem Juli (9,01 Mio t) eine Kürzung. Die Sommergerste gibt es im Jahresvergleich einen Anstieg um 33,1% auf 1,88 Mio t. Gründe sind eine um 13% größere Fläche und um 17,5% höher Erträge. Gegenüber dem Juli wurde die Prognose um 5.000t angehoben. Die Ernte von Körnermais wird nach Einschätzung des DRV voraussichtlich um 0,8% auf 4,45 Mio t zurückgehen, nachdem im Juli noch 4,59 Mio t erwartet worden waren.

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Die Gründe für das schlechte Ergebnis sieht der DRV in einer gesunkenen Anbaufläche sowie in niedrigeren Hektarerträgen. Diese seien auf das unbeständige Wetter mit teilweise starken Niederschlägen sowie fehlender Wärme und Sonnenschein zurückzuführen. Außerdem führten zunehmende Einschränkungen bei der Düngung und dem Pflanzenschutz zu weiteren Ertragsrückgängen. „Die Getreideanbaufläche in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Vor zehn Jahren wurden auf 6,5 Mio ha Getreide erzeugt, aktuell beträgt die Anbaufläche nur noch gut 5,8 Mio ha“, erklärt DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Besonders drastisch sank die Anbaufläche von Weizen. Sie nahm in den vergangenen zehn Jahren um knapp ein Viertel von 3,2 Mio ha auf aktuell 2,5 Mio ab.

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