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Deutsche Kartoffelernte wird auf 10,2 Mio. t geschätzt

Artikel vom  22.09.2016 16:05 Uhr von Martin Förster

Im Rahmen der gestrigen Kartoffelherbstbörse des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes (DKHV) in Hamburg wurde durch das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) die erste Schätzung der diesjährigen Deutschen Kartoffelernte bekannt gegeben. Demnach wird die Ernte 10,2 Mio. t betragen. Diese aktuell mäßige Ernte fällt somit knapp 2% geringer aus als 2015. Zum langjährigen Mittel sogar ein Minus von annähernd 5%. Die Zahlen beruhen auf den Erhebungen des Sachverständigenausschuss von Bund und Länder, so das BMEL in Hamburg.

Das BMEL gab zudem bekannt, dass die Anbaufläche dieses Jahr, auf Grundlage der Bodennutzungserhebung, um 0,5% kleiner ausgefallen ist. Das ist somit verwunderlich, da bislang immer davon ausgegangen wurde, dass die Fläche um ca. 2% ausgedehnt wurde. Insgesamt fallen die 235.000 ha im mehrjährigen Mittel um 4,3% kleiner aus.

Die Flächenanteile der wichtigsten Bundesländer zeigen sich ca. 47% in Niedersachsen am größten, gefolgt von Bayern mit 17% und Nordrhein-Westfalen mit 12%. Im Bundesdurchschnitt wurden 43,2 t/ha geerntet, wobei auch hier aus Niedersachsen mit 47,2 t/ha der höchste Ertrag gemeldet wurde. Die Erträge liegen somit ca. 1,4% niedriger als 2015.

Zu erwähnen ist, dass die Erträge regional sehr unterschiedlich ausfallen. In vielen Teilen Deutschlands hatten die Landwirte im Laufe des Sommers und des Herbstes mit widrigen Witterungsverläufen zu kämpfen gehabt. Von Überschwemmungen im Rheinland bis zu sehr guten Wachstumsbedingungen in Niedersachsen reicht hier das Bild. Insgesamt wird die Marktlage im gesamten Saisonverlauf spannend bleiben. Die Frage der Qualitäten und der Lagerfähigkeit stehen außen vor. Es wird weiterhin von grünen Knollen, erheblichen Wachstumsrissen, Verformungen und sehr hohen Stärkegehalten berichtet. Die Differenz zwischen der endgültigen Brutto- und der Nettomenge wird sich, unsere Meinung nach, durchaus noch verschieben können. Zu erwähnen ist weiterhin der sehr hohe Bedarf der westeuropäischen Kartoffelindustrie, insbesondere in Belgien. Die dortige Erntemenge wird ersten Schätzungen zufolge mit 3,8 Mio. t angegeben. Für den dortigen Bedarf wird das aber kaum ausreichend sein. Erschwerend kommt insgesamt hinzu, dass es für Rodearbeiten sowohl in Belgien, Holland und auch Deutschland derzeit einfach zu trocken ist.

 

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