Deutsche Kartoffelernte übersteigt Vorjahresergebnis
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gab in einer Pressemitteilung eine Einschätzung zur aktuellen Kartoffelernte bekannt.
Nach Meinung der Experten wird die diesjährige Erntemenge nach zwei eher unbefriedigenden Jahren nun besser ausfallen. Trotz mancher Witterungsprobleme verhalfen gute Ertragszahlen sowie die Ausweitung der Anbaufläche zu diesem vorläufigen Ergebnis.
Ermittelt wurden die Prognosen durch den Sachverständigenausschuss von Bund und Ländern zur „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ auf Basis der bisher bekannten Rodungsergebnisse. Demnach wird sich die Kartoffelernte 2017 auf 11,3 Mio. t belaufen, was einem Plus von 4,7% zum Vorjahr entspräche. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass weitere Korrekturen erfolgen, da die Haupternte gerade stattfindet und dabei die aktuelle Witterung noch Einfluss nehmen kann.
Hoher Rohstoffbedarf führte zu einer Ausweitung der Kartoffelfläche
Veredelte Kartoffelerzeugnisse wie Pommes Frites erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und erhöhen den Rohstoffbedarf für die entsprechende Produktion. Das führte in diesem Jahr nach vorläufigen Ergebnissen zu einer Ausweitung der Kartoffelfläche um 5.900 ha auf 248.800 ha, was ein Plus von 2,4% zum Vorjahr bedeutet. Dabei wird das Feld der wichtigsten Anbauregionen von Niedersachsen mit einem Anteil von 45% angeführt.
Wetterkapriolen sorgten für Verunsicherung und trieben die Kurse
Im Frühjahr versprachen milde Temperaturen einen zeitigen Start in die Frühkartoffel-Saison. Doch der Frosteinbruch im April zerstörte diese Hoffnungen. Blattschäden und eine verzögerte Entwicklung waren die Folgen, die durch die anschließende Trockenheit im Mai sowie im Frühsommer noch verschärft wurden. Zusätzlich blieb auch in anderen europäischen Anbaugebieten der Regen aus und es kamen Knappheitsfantasien auf, die die Kurse an der Börse in Leipzig sogar über die 20-Euro-Marke trieben. Doch dieser Höhenflug war nicht von langer Dauer und mit einsetzendem Regen im Juli kam es schnell zu einer Beruhigung und der Abstieg der Börsenkurse folgte umgehend.
Nordwesteuropa mit Kartoffeln gut versorgt
Wie die aktuellen Prognosen zeigen, ermöglichten die Witterungsbedingungen trotz der schwierigen Phasen doch eine Erhöhung der Hektarerträge. Im Bundesdurchschnitt wurden aktuell 454 dt/ha ermittelt. Damit wird das Ergebnis des Vorjahres um 10 dt/ha bzw. 2,2% übertroffen. Auch hier liegt Niedersachsen mit 485 dt/ha an der Spitze. Aber nicht nur in Deutschland sondern auch in den anderen wichtigen Anbauländern wie Frankreich, Benelux und Großbritannien ist mit höheren Ergebnissen als im Vorjahr zu rechnen, so dass dem steigenden Bedarf an dem Rohstoff Kartoffel voraussichtlich eine gute Versorgungslage gegenübergestellt werden kann.
Quelle: BMEL