Börsentelegramm vom 11.04.2022 - Weizen: marschiert aufwärts
Börsentelegramm vom 11. April 2022
Weizen – marschiert aufwärts
Für den Matif-Weizen ging es vor dem Wochenende aufwärts auf 372,75 €/t, an der Cbot zog der Frontmonat deutlich auf 10,52 $/bu (355,90 €/t) an. Die freundliche Stimmung kommt vor allem aus dem USDA-Report von Freitagabend. Die Endbestände wurden um 3,5 Mio t reduziert, was maßgeblich mit einem höheren Bedarf Indiens zu tun hatte. Dort stiegen die Verbrauchserwartungen überraschend und spürbar um 4,4 Mio t. Die Börsenkurse dürften davon auch noch zu Beginn der neuen Woche profitieren. Als Randnotiz wurden die Exportprognosen der Ukraine für die laufende Saison 2021/22 um 1 Mio t herabgesetzt und die Russlands um 1 Mio t erhöht.
Mais – höhere Endbestände
Mais legte am Freitag an der Matif auf 322,50 €/t zu, an der Cbot ging es aufwärts bis auf 7,69 $/bu (278,74 €/t). Das allerdings überraschte etwas, angesichts deutlich höherer globaler Endbestandsprognosen im monatlichen USDA-Bericht. Die weltweite Produktion wurde um 4 Mio t angehoben mit höheren Erwartungen in Brasilien (+2 Mio t), der EU (+0,7 Mio t) und Südostasien (+0,7 Mio. t). Die Ukraine weist massive Probleme bei den Ausfuhren auf mit einem Rückgang von -4,5 Mio t. Brasiliens Exporte werden angesichts einer steigenden Erntemenge 1,5 Mio t höher eingeschätzt. Die Differenz von 3 Mio t fand sich in geringeren Importen Chinas wieder.
Ölsaaten – Produktion herabgestuft
Raps ging an der Matif unverändert bei 961,00 €/t ins Wochenende, die Sojabohnen legten an der Cbot hingegen spürbar zu auf 16,89 $/bu (571,40 €/t). Zwar wurden die weltweiten Endbestände im USDA-Bericht nahezu unverändert prognostiziert, die Produktion in Südamerika wurde jedoch abgestuft. Brasilien würde demnach, verglichen mit den Erwartungen aus dem März, 2 Mio t weniger produzieren, Paraguay ebenfalls 0,7 Mio t. Entsprechend wurden auch die Ausfuhren dieser beiden Länder abgestuft. Da man für China gleichzeitig mit geringeren Einfuhren rechnet, blieben Auswirkungen auf die Endbestände aus.
Kartoffeln – Kassamarkt mit Impulsen
Vor dem Wochenende zogen die Kurse für alterntige Kartoffeln am Terminmarkt an, der Frontmonat April22 schloss bei 21,70 €/dt. Ausschlaggebend dafür waren steigende Kassamarktpreise in Belgien und Deutschland. Die maßgebliche Notierung von Belgapom stieg für alle Sorten um 2,50 €/dt auf 20,00 €/dt. Die Stimmung wird als stabil bezeichnet. Bei der deutschen Reka zogen die Preise für Fontane um 1,00 €/dt auf 19,50 €/dt und Innovator um 1,50 €/dt auf 20,50 €/dt an. In der laufenden Woche dürften weitere Notierungen nachziehen.
Milch – Nachfrage zurückhaltend
Magermilchpulver und Butter mussten am Terminmarkt zuletzt etwas Federn lassen und handelten vor dem Wochenende bei 4.200 €/t bzw. 7.200 €/t. Auf dem erreichten hohen Niveau üben sich die Einkäufer in Zurückhaltung, sodass es etwas an Nachfrage fehlt. Das zeigte sich auch bei der letzten Versteigerung der Global Dairy Trade, wo der Index um 1% nachgab. Dennoch, die Rohmilchanlieferungen liegen weiter hinter dem Vorjahr, sodass noch nicht von einer Trendwende und weiter fallenden Kursen ausgegangen wird.
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Umrechnungskurs: 1 € = 1,0861 USD
1 US bushel corn = 25,4012 kg
1 US bushel wheat = 27,2155 kg
1 US bushel soybean = 27, 2155 kg
1 US cwt = 45,36 kg (Lebendgewicht, Anm.)
1 acre = 0,4047 ha