Börsentelegramm KW 12 - Weizen: Leicht erholt ins Wochenende
Börsentelegramm vom 16. März 2020
Weizen: Leicht erholt ins Wochenende
Am Weizenmarkt zeigte sich zuletzt eine leichte Beruhigung. Der Weizen-Kontrakt in Paris verbuchte nur ein leichtes Minus und schloss bei 177 €/t. An der CBoT ging es dagegen für den Mai-Kontrakt mit einem geringen Gewinn mit 5,15 US-$/bu (170,40 €/t) ins Wochenende. Unterstützend wirkten Schnäppchenkäufe und eine leichte Beruhigung an den Aktienmärkten zum Ende des Handelstages. Doch die überraschende Leitzinssenkung der US-Notenbank und die Angst vor der Corona-Krise können erneute Panik-Verkäufe hervorrufen. Dann wäre erneuter Druck auf die Weizenkurse denkbar.
Mais: Erfreuliche US-Exportzahlen stützen
Nach der Schwäche der letzten Tage hangelte sich der Juni-Kontrakt an der Matif auf 165 €/t zurück. US-Mais für Mai verharrte an der US-Börse auf 3,66 US-$/bu (129,78 €/t). Die erfreulichen wöchentlichen US-Exportzahlen riefen positive Impulse hervor. Wie der Deutsche Raiffeisenverband in seiner ersten Ernteschätzung mitteilte, wird in Deutschland eine Produktionssteigerung um ca. 12% erwartet. Das könnte neben der Corona-Krise den Weg der Kurse nach oben weiter erschweren.
Ölsaaten: Raps fällt unter 350-Euro-Marke
Raps fiel an der Matif im Tiefpunkt unter die 350-Euro-Linie und schloss am Ende des Handelstages bei 352,50 €/t. Sojabohnen gaben an der CBoT ebenfalls deutlich nach und landeten bei 8,49 US-$/bu (280,91 €/t). Die schwache Nachfrage nach US-Ware bei einer gleichzeitig voranschreitenden Ernte in Südamerika halten die Preise unter Druck. Zusätzlich belastet der schwache Energiemarkt. Sollte hier eine Erholung einsetzen, würden die Ölsaaten-Preise ebenfalls profitieren.
Kartoffeln: Deutlicher Absturz
Am Freitag stürzten die April-20-Kartoffeln an der EEX ab und landeten bei 6,80 €/dt. Ebenso rutschte der Juni-Kontrakt deutlich auf 7,70 €/dt zurück. Die drastischen Maßnahmen der Bundesregierung alle öffentlichen Veranstaltungen abzusagen, um die Corona-Ausbreitung zu verlangsamen, könnten einen deutlichen Einbruch im Absatz von Pommes Frites mit sich bringen. Das setzt die Preise nicht nur in Deutschland, sondern auch in Belgien unter Druck. Auf der anderen Seite könnten die sogenannten Hamsterkäufe die Nachfrage sogar erhöhen.
Milch: Frontmonate noch stabil
Magermilchpulver für März hielt an der Börse in Leipzig das Niveau von 2.300 €/t. Auch die Butter blieb unverändert bei 3.400 €/t. Ein wenig Zuversicht brachte die Einigung der Molkereien mit dem LEH, dass der Milchpreis in der aktuellen Verhandlungsrunde um 5 ct angehoben werden soll. Andererseits belastet jedoch die unsichere Absatzsituation am Weltmarkt, die durch die Corona-Krise hervorgerufen wird. Als Folge rutschte der Börsenmilchwert für einige Kontrakte bereits unter die 30-Cent-Marke.
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Umrechnungskurs: 1 € = 1,1104 USD
1 US bushel corn = 25,4012 kg
1 US bushel wheat = 27,2155 kg
1 US bushel soybean = 27, 2155 kg
1 US cwt = 45,36 kg (Lebendgewicht, Anm.)
1 acre = 0,4047 ha