Börsentelegramm KW 32 - Weizen: Dollar wieder etwas schwächer
Börsentelegramm vom 05. August 2019
Weizen: Dollar wieder etwas schwächer
CBoT-Weizen konnte sich am Freitag nach schwächeren Tagen auf 4,91 US-$/bu (162,45 €/t) erholen, Matif-Weizen blieb belastet bei 173,25 €/t. Der US-Ware spielte dabei der veränderte Wechselkurs in die Karten. Nach der Zinssenkung präsentierte sich der Dollar zunächst stärker, was US-Ware verteuerte, handelte am Freitag aber wieder etwas schwächer und entlastete die Weizenkurse damit. An der Matif blieben Impulse zuletzt aus, obwohl der französische Erntefortschritt nach wie vor unterdurchschnittlich ist. Bisher wurden 87% der Flächen geerntet, im Schnitt der letzten Jahre waren es zum selben Zeitpunkt schon 99%.
Mais: vorteilhafte US-Wetterbedingungen
Seit 3 Wochen gibt es beim CBoT-Mais kein Halten mehr, sodass der Kurs zuletzt weiter auf 4,00 US-$/bu (141,79 €/t) nachgab. In diesem Zeitraum gab der Preis um knapp 10% nach. In der letzten Woche konnte sich auch die Matif diesem Trend nicht entziehen und verlor auf 172,00 €/t. Belastend wirkten neben den zerfahrenen Handelsgesprächen zwischen China und den USA auch die vorteilhaften US-Wetterbedingungen der letzten Tage. Daraus könnten sich bessere Pflanzenzustände im kommenden US-Crop Progress Report ergeben.
Ölsaaten: neue US-Zölle
Nach Kursgewinnen in den ersten 3 Juli-Wochen erklärte sich Matif-Raps zuletzt solidarisch mit den Sojabohnen und fiel auf 374,50 €/t. CBoT-Sojabohnen gaben gleichzeitig auf 8,57 US-$/bu (283,54 €/t) nach. Für Verunsicherung sorgte abermals die Handelskrise zwischen den USA und China. Nach erfolglosen Gesprächen und stockenden chinesischen Käufen von US-Agrarprodukten reagierte US-Präsident Donald Trump mit erneuten Zollankündigungen, die die Marktteilnehmer beunruhigten. So sollen ab September weitere 10% auf 300 Mrd. Dollar Einfuhren aus China erhoben werden.
Kartoffeln: bis zum Wochenende schwach
Den Kartoffeln an der EEX wurde bis zum Wochenende kein Tag der Erholung gegönnt, sodass der maßgebliche April20-Kontrakt am Freitag bei 14,00 €/dt aus dem Handel ging. Die Hitzeperiode ist überstanden und milde Temperaturen mit Niederschlägen folgten. Viele Regionen haben nun vorübergehend ausreichend Regen erhalten, was die Kurse belastet. Lediglich einige Gebiete in Niedersachsen und im Norden der Niederlande klagen weiter über trockene Bedingungen. Auch im Osten Deutschlands hat es wenig geregnet, die Anbaufläche ist dort im Vergleich zu anderen Regionen aber klein. Leichte Erholungen der Kurse sind denkbar, deutliche Impulse jedoch nicht in Sicht.
Milch: Milchaufkommen fast auf Vorjahresniveau
Butter und Magermilchpulver tendierten an der EEX zuletzt seitwärts bei 3.550 €/t bzw. 2.160 €/t. Die Milchmengen in Deutschland stagnierten Mitte Juli weitestgehend, während in den letzten Jahren um diese Zeit normalerweise ein rückläufiges Aufkommen zu erkennen ist. Allerdings dürfte die Hitzeperiode noch ihre Auswirkungen zeigen. Dennoch ist die Vorjahreslinie nun fast erreicht und könnte in den kommenden Wochen durchschritten werden, was die Kurse belasten würde.
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Umrechnungskurs: 1 € = 1,1106 USD
1 US bushel corn = 25,4012 kg
1 US bushel wheat = 27,2155 kg
1 US bushel soybean = 27, 2155 kg
1 US cwt = 45,36 kg (Lebendgewicht, Anm.)
1 acre = 0,4047 ha