Navigation

Argentinien: Traurige Bilanz der Weizenernte

Artikel vom  19.01.2023 15:05 Uhr von Steffen Bach

Argentinien leidet seit Monaten unter der schwersten Dürre seit 60 Jahren. Die Getreidebörse in Buenos Aires hat nun ihr endgültiges Ergebnis der Weizenernte in Argentinien veröffentlicht, das bei 12,4 Mio. t liegt. Schon die Aussaat litt unter der Trockenheit, was dazu führte, dass ein Teil der Felder nicht mit Weizen bestellt werden konnte. Die Fläche schrumpfte gegenüber dem Vorjahr deshalb um 600.000 ha auf 6,1 Mio ha. Das war der niedrigste Wert seit 2017/18. Zusätzlich zum Trockenstress setzten den Pflanzen späte Fröste zu, die zu weiteren Ertragseinbußen führten.

  (Quelle Grafik: Getreidebörse Buenos Aires)

Das Ernteergebnis von 12,4 Mio t ist das schlechteste seit 2015/16 (11,6 Mio t), liegt um 10 Mio. t unter dem Vorjahresergebnis und 6,6 Mio t unter der durchschnittlichen Produktion der letzten fünf Jahre. Die Hektarerträge fielen im Vorjahresvergleich um 34,5% auf 22,8 dt. Der Durchschnittsertrag der letzten fünf Jahre wurde um 26,6% verfehlt. Noch geringere Mengen wurden zuletzt 2008/09 gedroschen.  

Dass der Weizenpreis gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent stieg, ist für die Landwirte nur ein schwacher Trost. Den volkswirtschaftlichen Beitrag der Weizenernte beziffert die Börse auf 3,7 Mrd USD, was gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres ein Minus von 36% bedeutet. Auch die Erlöse aus dem Weizenexport werden deutlich sinken und zwar um 55 Prozent auf 2,3 Mrd USD. Die Analysten in der argentinischen Hauptstadt erwarten im Jahresvergleich einen Einbruch der Weizenexporte von 15,3 auf 5,9 Mio t. Der Fünfjahresdurchschnitt wird um 6,3 Mio t verfehlt.

 

Zurück